2023/05
Bernds Gedanken
Was für ein schönes Bühnenbild
Immer wieder bekommen wir Komplimente für Bühnenbilder. Die Farben, die großartigen Bilder, die Details und nicht zu vergessen die technischen Raffinessen. Danke! Wer freut sich nicht über solche Komplimente. Für uns sind diese Bühnenbilder ja irgendwie ein normaler Anspruch. Natürlich erfreuen wir uns auch am Anblick, oder wenn eine Idee, oder ein Trick gut funktioniert hat, aber es ist eben unser beflügelnder Theateralltag. Doch gerade bin ich darüber gestolpert, ob es den einen oder anderen nicht doch interessiert, wie so ein Bühnenbild entsteht. Natürlich, liebe Kinder, ist es märchenhafte Zauberei. Kleine Kobolde helfen uns, eine Märchenwelt zu erschaffen, die euch hoffentlich ein Leben lang begleiten wird. Ich für meinen Teil kann behaupten, dass ich mich an viele Szenen aus der Zeit als kleiner Zuschauer erinnern kann. Aufgeregt habe ich versucht, einen Blick hinter den Vorhang zu erhaschen, um zu sehen, wo die Brücke hinführt, oder wo der Teich ist, in dem der Prinz gerade gebadet hat. Und bis heute habe ich die Bilder vor Augen, die meine Fantasie mir gemalt hat. Und jetzt dürfen nur noch die Erwachsenen weiterlesen, die wissen wollen, wie wir das immer hinbekommen… Viele Aspekte und Problemstellungen rufen nach Lösungen. Fangen wir mit Hintergrund und den Seiten der Bühne an. Möglichst neutral sollte es sein, aber doch die Stimmung der verschiedenen Bilder darstellen. In unseren vielen Jahren haben wir einen langen Weg hinter uns. Mit schweren Drehbühnen aus Holz, steifen Leinwänden oder anderen Vorhangstoffen. Inzwischen sind wir bei einem Materialmix angekommen, den wir bedrucken und bemalen. Viele Requisiten wie Häuser, Möbel oder Stellwände, um Räume darzustellen, sind von beiden Seiten bemalt, um sie in den einzelnen Bildern nutzen zu können. Und alles muss natürlich schnell und leicht zu händeln sein. Metallstifte, Scharniere, Rollen und ausgeklügelte Klappmechanismen sorgen für einen schnellen Umbau und eine leichte Handhabung beim Auf- und Abbau. Die Kulissen müssen ja auch ins Auto und durch alle Türen passen. Im Grunde genommen wächst das Bühnenbild bereits am Anfang des neuen Jahres, wenn wir wissen, was am Jahresende zu Weihnachten gespielt wird. Von Woche zu Woche kommen kleine Tricks und Kniffe hinzu. Sei es die Elektrik, Lichteffekte, Ton, Ideen mit Trockeneis oder unserer Nebelmaschine. Alles fügt sich zusammen wie ein Puzzle. Den Bastlern sind keine Grenzen gesetzt. So, und an dieser Stelle möchte ich einmal den harten Kern unserer Truppe erwähnen und einen Dank aussprechen. Tapfer treffen sie sich jeden Dienstag um 19 Uhr in der Werkstatt am Sportplatz Sachsenweg. Ob es der Grafiker Michael ist, der seine Motive rechtzeitig und detailgetreu mit dem Computer entwirft, damit sie im Druck und mit dem Pinsel umgesetzt werden können. Ob es unser lieber „Chef“ Söhnke ist, der die Fäden in der Hand hält, und mit unseren „Kostümmanagerinnen“ Edith und Kathrin die Rollen bespricht, oder unser Matze, über den ich ja bereits berichtet habe. Nicht zu vergessen die liebe Antonia, die uns mit ihrem Schreibtalent die schönsten Geschichten „maßschneidert“ und weitere Helfer*innen, die Pinsel, Schraubenzieher und Hirnschmalz mit einbringen, damit der Rest der Truppe einen grandiosen Auftritt hinlegen kann. Und jetzt darf ich natürlich meinen Aufruf nicht vergessen. Denn wir freuen uns über Bastelbegeisterte, egal ob jung oder alt, egal ob Profi oder totaler Neuling. Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen! Genug verraten, eigentlich lässt sich ein Zauberer nicht in die Karten schauen. Ich hoffe, mein kleiner Ausflug hinter die Kulissen hat euch gefallen. Genießt gesund den Frühling und denkt an schöne Dinge, dann passieren sie euch auch!
Liebe Grüße,
Euer Bernd Fischer
und die Laienspieler des Niendorfer TSV