2023/03 - Laienspielgruppe

Der erste Sonntag im Februar. Kalt, etwas fusseliger Niederschlag und natürlich wie immer, knapp in der Zeit. Auf dem Parkplatz der Schule Ohmoor, parke ich meinen Wagen und ziehe mit schnellem Schritt meine arme alte Bulldogge Amy hinter mir her, die nun gar nichts für meine Verspätung kann. Aber gleich wartet ein warmes Plätzchen im Restaurant vom Adyton auf sie. Dort ist heute unsere Jahresversammlung. Das erste große Treffen nach dem Weihnachtsmärchen. Puh, gerade noch geschafft. Sandra hat mir netter Weise ein Plätzchen freigehalten, und der Kaffee steht schon in der Kanne bereit. Setzen, durchatmen und den Kaffee genießen. „Same procedure as every year“! Doch wenn ich mich so umschaue, entdecke ich viele neue Gesichter … warte! Zwei, wenn ich ehrlich sein soll, denn der Rest sollte mir durchaus bekannt sein. Es ist erstaunlich, wie schnell sich „unsere Kleinen“ verändern, und groß und erwachsen werden. Vor 5 Wochen tanzten sie im Kostüm umher, und jetzt sitzen hier hauptsächlich junge Damen und grübeln darüber nach, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sind, weil ja das Abitur vor der Tür steht. Mit vereinten Kräften schaffen wir es aber, die meisten davon zu überzeugen, wieder ein Teil unseres nächsten Stückes zu sein. Unsere liebe Antonia offenbart uns auch sogleich, welches grandiose Stück wir auf die Beine stellen werden. Nein, natürlich wird an dieser Stelle noch nichts verraten. Nur so viel sei gesagt, wir sehen genug Potenzial in der Geschichte, um jedem die passende Rolle zu schneidern. Sofort kommen Ideen aus der Gruppe. Die Bühnenbauer fantasieren, die Kostüme sind in Gedanken schon genäht. Und die Darsteller sehen sich bereits auf der Bühne. Kleine Rolle, große Rolle, Tanzen, Singen. Unruhe ist im Raum, jeder ist in Gedanken bei seinem Teil, den er beisteuert. Ich fühle mich gut. Ich sehe meinen Hund schlafen, ich habe liebe Menschen um mich, die alle das Theater verbindet und die mit Leidenschaft dabei sind. Und wenn ich so rausschaue und die Schneefussel betrachte, denke ich direkt an die letzten Tage des Winters, und dass der Frühling schneller kommt, als wir denken. Ein schönes Hobby, das uns zu einer großen Theaterfamilie gemacht hat. Und natürlich heißen wir unsere neuen Familienmitglieder herzlich willkommen. An dieser Stelle übrigens noch mal einen herzlichen Glückwunsch an unsere Lisa, die ebenfalls dabei war, und die für Nachwuchs für uns gesorgt hat! Auch wenn es noch ein paar Jahre dauert, bis der kleine Taavi auf den Brettern spielen kann, die die Welt bedeuten. Und auch unserem Opa Axi herzlichen Glückwunsch, der ebenfalls für Nachwuchs hat sorgen lassen. Ihr seht, der ganz normale Theaterwahnsinn. Im Anschluss war ich übrigens mit meiner kleinen Amy ganz entspannt bei dem Ziegengehege auf dem Schulhof. Sehr liebe Tierchen, die sich sogar über  Streicheleinheiten freuen.